Ludwigsburg 29.09.2018 Der Name „Eine Einführung in die Computeranimation auf Basis des 3D-Programms CINEMA 4D“ hört sich etwas kompliziert an. Aber alle knapp 30 Teilnehmer lauschen gebannt, wenn Rainer Hofmann von seinen fast 30 Jahren mit computeranimierten Filmen berichtet. 1999 hatte er bereits kleine Videos auf dem Computer erstellt. Er nimmt uns begeistert mit in eine Welt, in der Berechnungen wie Sinus-Funktionen und Abstände von Objekten, eine elementare Rolle spielen.
Am Beispiel von zwei unterschiedlich großen Zahnrädern wird es deutlich wie komplex es ist, diese unabhängigen Objekte gemeinsam drehen zu lassen. Auch in seinem Film in dem es um Handys geht und viele Figuren umherlaufen, scheint es unendlicher Aufwand zu sein diese über die Leinwand laufen zu lassen. Doch mit einer „Schablone“ wird eine Figur in vier Schritte unterteilt. Schon ist ein Ablauf fertig. Gut, es ist noch recht grob, aber es „läuft“. Kopieren und alle Figuren haben das Laufen gelernt. So ist es nicht einfach für uns Leien, den Aufwand für so manche Sequenz zu erkennen. Manches ist Anodnen von Objekten auf einem Zeitstahl, anderes sind komplexe Berechnungen von Abhängigkeiten.
Auf dem Weg zum Seminar treffe ich einen Filmkollegen aus Freiberg. Wir sind uns einig. Das sind alles vordefinierte Figuren und Formen, die man dann einfach aneinander setzen kann. Alles ganz einfach. Das wird noch verstärkt als wir den ersten Film gesehen haben. Aber wir werden dann eines anderen belehrt. Wir schauen uns an und sind einheliger Meinung: „Respekt“ und das mit vielen Ausrufezeichen !!!!
Denn nun erleben wir, wie eine kleine Szene entsteht. Ein Haus, ein See, eine Straße und ein Auto. Durch die Landschaft versinkt erstmal die Starße in der Erde. Der See ist unterirdisch. Wir stellen fest: Alles ist unabhängig und das Auto würde ohne murren und knurren auch durch das Haus fahren, oder einfach in der Erde versinken.
Nach zwei Stunden ist eine Kleine Landschaft entstanden. Vier Kameras sind palziert und sollen laut Zeitstrahl aus unterschiedlichen Perspektiven filmen. Während wir Mittagspause machen arbeitet der Computer. Die zwei Stunden Arbeit bringen 20 Sekunden Film hervor. Hofmann empfiehlt verschiedene Einstellungen separat zu rendern. Der Rest wird dann im Schnittprogramm genau zugeschnitten. Denn das Rendern hat es in sich. Für ein paar Minuten Film kann der Rechner schon mal ein bis zwei Wochen beschäftigt sein. Die Profis verknüfen deshalb zum Rendern mehrer Computer miteinander. Dann dauert es nur noch Monate 🙂 Dazu erwähnt Hofmann noch, dass er so manches Rendern abends vor dem Zubettgehen angestoßen hatte, dann Erwartungsvoll morgens das Ergebnis sehen wollte, aber nix war’s. Da stand noch ein Fenster offen, entweder mit einer offenen Frage, oder Fehlermeldung.
Das Ganze baut auf den sechs Schitten einer Computeranimation auf: Idee und Storyboard, Modellieren, Material und Texturen, Lichtquellen, Animation, Rendern. Hofmann ergänzt im Seminar noch weitere Schritte. Denn der fertige Film entsteht erst im Schnittprogramm.
Eins muss doch noch erwähnt werden. Als Rainer Hofmann auf die Musikmaschine angesprochen wird, erzählt er wie er die Maschine mit der Musik synchronisiert hatte. Als Musiker erzählt er eher lapidar, dass es dazu Programme gibt, die zu den einzelnen Tönen der Musik ausgeben, wann diese erscheinen. Nach dieser Zeit kann man dann das Bild entsprechend setzen. So spielen die Instrumente, wie Tuba und Klawir auch exakt ihre Noten. Nochmals Respekt für diese Arbeit. Denn es sind einige Musikinstrumente mehr, die so synchronisiert werden mussten.
Na gut, dann noch ein zweites. Hofmann baut in seinen Filmen gerne etwas kuturelles mit ein. Seien es Gemälde von Dali oder historische Bauten, die er auf Reisen kennen lernen durfte. Diese sind dann manchmal aber auch nur nebensächlich zu erkennen. Schön gemacht.
Die Teilnehmer waren sich aber auf jeden Fall einig, dass sie nun einen guten Einblick in den computeranimierten Film haben, aber sicher in den nächsten Tagen von PIXAR noch nicht abgeworben lassen werden würden können 🙂 Vielen Dank an Rainer Hofmann für diesen kurzweiligen Einblick in den Trickfilm.